Übungstag des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck am Institut der Feuerwehr in Münster

Hiddenhausen/Münster. Der Löschzug Schweicheln-Bermbeck ist am Sonntag (28.01.2018) nach Münster ausgerückt. Die Einsatzkräfte wurden allerdings nicht zur Unterstützung angefordert. Ziel der Fahrt war vielmehr das Außengelände des Instituts der Feuerwehr. Dort trainierten die Wehrleute aus der Großgemeinde einen ganzen Tag lang verschiedene Übungsszenarien.

 

 

 

Das 2,5 Hektar große Areal befindet sich im Stadtteil Handorf. Es ist mit Straßen, Brücken und Gebäuden bebaut. Daneben gibt es eine Eisenbahnanlage mit Waggons und bahntypischer Oberleitung, eine Baustelle mit Kran und einen Campingplatz.

In einer Baugrube liegt eine Gasleitung und das Reifenlager ist prall gefüllt. Überall parken Autos und Lastwagen. Auf der Hauptstraße hält, so hat es den Anschein, gerade eine Straßenbahn. Erst auf den zweiten Blick fällt auf: Es handelt sich um eine Kulissenstadt, in der keine Menschen leben und keine Geschäftswelt pulsiert. Dafür ist die Feuerwehr hier jeden Tag unterwegs, um Brände zu löschen und Technische Hilfe zu leisten. Während der Woche werden auf dem Gelände die Feuerwehrführungskräfte ausgebildet und am Wochenende dürfen die Freiwilligen Feuerwehren die Anlage nutzen.

Vielfältiges Übungsprogramm

Diese Gelegenheit haben wir selbstverständlich genutzt, sagt Torge Brüning, Leiter des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck. An der Ausbildungsfahrt nach Münster nehmen 15 Aktive teil. Für sie hat Brünings Stellvertreter Jan-Hendrik Pieper ein anspruchsvolles Übungsprogramm vorbereitet. Die Mannschaft des Hilfeleistungslöschfahrzeugs wird zunächst zu einem Arbeitsunfall gerufen. Ein „Arbeiter“ ist unter einer Betonplatte eingeklemmt. Die Einsatzkräfte heben die tonnenschwere Last mit einem Hebekissen an, unterbauen den Bereich zur Sicherheit mit Kanthölzern und befreien schließlich den „Mann“, der von einer Dummy-Puppe simuliert wird. Währenddessen probt die Mannschaft des zweiten Löschgruppenfahrzeugs die Menschenrettung aus dem 2. Obergeschoss über die vierteilige Steckleiter. Kurz darauf „brennt“ eine Garage. Bevor die Löscharbeiten beginnen können, hat die Menschenrettung wichtigste Priorität. Auf der Bahnanlage wartet bereits der nächste Notfall. Einsätze im Gleisbereich seien äußerst gefährlich, sagt Brüning. „Wir werden deshalb erst tätig, wenn die Strecke gesperrt und der Strom abgeschaltet ist!“ Am Institut der Feuerwehr trainieren die Wehrleute den Einsatz einer Rettungsplattform auf dem Gleiskörper.

Durch das verrauchte Treppenhaus vorgetastet

Während der Abschlussübung sind schließlich alle Aktiven gemeinsam gefordert. Aus einer Wohnung im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses Hauptstraße 7 dringt dichter Rauch. Als der Löschzug eintrifft, berichtet ein „Handwerker“, das Baumaterial in Brand geraten sei. „Ob noch jemand im Haus ist, weiß ich nicht!“ Schnell wird klar: Der Mann hat die Wohnungstür offen stehen lassen, sodass sich nun das gesamte Treppenhaus mit Rauch füllt. Jetzt ist Eile geboten. Ines Hellberg und Yannick Ehlebracht rüsten sich mit Atemschutzgeräten aus. Sie rücken von der Gebäuderückseite her über die geöffnete Balkontür in die Brandwohnung vor und löschen die Flammen mit dem Hohlstrahlrohr. Thomas Graf und Dustin Jost tasten sich gleichzeitig unter Atemschutz durch das mittlerweile völlig verqualmte Treppenhaus nach oben vor. Im 1. Obergeschoss werden sie fündig: Ein „Bewohner“ - auch diesmal arbeiten die Feuerwehrleute mit einer Dummy-Puppe - ist „bewusstlos zusammengebrochen“. Die beiden erfahrenen Feuerwehrleute tragen ihn sofort nach draußen, wo seine Erstversorgung eingeleitet wird.

Am Ende des Tages ist Torge Brüning zufrieden. Alle Übungen seien mehrfach durchgeführt worden. Die Punkte, die zunächst Verbesserungspotential aufgewiesen hätten, seien in den nachfolgenden Übungsdurchgängen wesentlich besser gelöst worden. „Die gesamte Mannschaft hat auf diese Weise viel dazu gelernt!“

 

                                                                                                                                                  -Vo-