Feuerwehr und DRK üben gemeinsam an der Grundschule Regenbogen

Hiddenhausen. Die Feuerwehr Hiddenhausen und das DRK Herford-Land waren am Dienstagabend (17.04.2018)  an der Grundschule Regenbogen in Schweicheln-Bermbeck im Einsatz. Soviel vorweggenommen: Schulfreie Tage hat es wegen der Löschmaßnahmen nicht gegeben. Es handelte sich nämlich lediglich um eine Übung. Die hatte es allerdings in sich: Zwei „Heizungsmonteure“ und eine komplette „Schulklasse“ warteten auf Rettung.

Etwa 50 Feuerwehrleute und 15 DRK-Helfer hatten sich zu Übungsbeginn am Gerätehaus Schweicheln-Bermbeck versammelt. Löschzugführer Torge Brüning, der die Aufgabe des Übungsleiters übernommen hatte, rückte nur mit spärlichen Informationen heraus. „Im Keller der Grundschule Regenbogen brennt es“, mehr erfuhren die Einsatzkräfte zunächst nicht. Für das Übungsszenario drehte Brüning die Uhr auf 9.45 Uhr zurück. „Zu diesem Zeitpunkt herrscht eigentlich ganz normaler Schulbetrieb!“ 

Feuerwehr und DRK sind an der Grundschule Schweicheln-Bermbeck gemeinsam im Übungseinsatz. (Foto: Feuerwehr)

Der Löschzug Schweicheln-Bermbeck erreichte das Schulgebäude am Alten Kirchweg als erstes. Für die Mannschaft des Hilfeleistungslöschfahrzeugs stellte sich die Situation vor Ort alles andere als normal dar. „Mehrere Schüler standen in einem Klassenzimmer im 1. Obergeschoss am Fenster und riefen panisch um Hilfe“, erläuterte Einsatzleiter Nicholas Jost. Helfer hatten zuvor das gesamte Treppenhaus mit künstlichem Rauch eingenebelt. „Der Schülergruppe war damit der Fluchtweg abgeschnitten!“ Doch damit nicht genug. Der „Schulhausmeister“ berichtete, dass es im Heizungskeller einen Knall gegeben hätte und zwei „Heizungsmonteure“ noch dort unten seien. „Für die Schulklasse bestand keine unmittelbare Bedrohung. Dafür schwebten die beiden Handwerker in akuter Lebensgefahr“, so Jost. Deshalb rückte der Angriffstrupp unter Atemschutz und mit Hohlstrahlrohr zunächst in den Keller vor, während andere Einsatzkräfte die Schüler beruhigten. Der Rauch nahm den Wehrleuten die Sicht. „Wir konnten die Hand nicht vor Augen sehen“, beschrieb Jasmin Zeidler (21) die Lage. Sie tastete sich gemeinsam mit Freddy Clemm (25) an der Kellerwand entlang. Mit Hilfe der Wärmebildkamera gelang es den Beiden, die vermissten Monteure aufzuspüren und nach draußen zu bringen. Die Helfer des DRK Kreisverbandes Herford-Land, die mit Rettungs- und Krankenwagen angerückt waren, übernahmen ihre medizinische Erstversorgung. Einer der Handwerker hatte sich neben einer „Rauchgasvergiftung“ eine „klaffende Kopfplatzwunde“ zugezogen. Die aus Theaterschminke modellierte Verletzung wirkte täuschend echt. Das Team für realistische Unfalldarstellung vom DRK hatte dafür gesorgt.  „Dem Mann haben wir einen Druckverband angelegt“, sagte Leon Gamrath, Gruppenführer Rettungsdienst.

Mittlerweile lief die Rettung der „Grundschulkinder“  auf Hochtouren. Einen Teil der „Klasse“ konnte die Feuerwehr über die Drehleiter in Sicherheit bringen. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr spielten die Statistenrollen – und zwar sehr realistisch. Das hatte Marina Gerlitz, die stellvertretende Leiterin des DRK-Teams für realistische Notfalldarstellung, mit ihnen so einstudiert. „Panisch vor Furcht“ hatte sich ein Teil der „Schüler“ unter den Tischen und in einem Schrank verkrochen. Feuerwehrleute übernahmen im Klassenraum ihre Betreuung. Weitere Trupps löschten zwischenzeitlich den „Kellerbrand“. Um das Treppenhaus rauchfrei zu bekommen setzten sie einen Überdrucklüfter ein. Danach führten sie die restlichen Kinder zur Verletzten-Sammelstelle, wo das DRK ihre Betreuung übernahm.

 Die Einsatzkräfte retten zwei Monteure aus dem Heizungskeller.

Hier hatte es zuvor eine „Explosion“ gegeben. (Foto: Feuerwehr)

Zurück am Gerätehaus blieb noch Zeit für eine Nachbesprechung der Übung. Probleme gab es vor allem mit der Funkkommunikation. „Während die Feuerwehr noch analoge Handsprechfunkgeräte einsetzte, funkte das DRK bereits digital“, so Torge Brüning, der gemeinsam mit Kreisrotkreuzleiter Sven Kampeter zu den Übungsbeobachtern zählte. Außerdem sei der Funkverkehr völlig überlastet gewesen. Deshalb hätte der Führungsebene ein eigener Kanal zugewiesen werden müssen, meinte der Brandoberinspektor. Insgesamt zeigte er sich mit den gezeigten Leistungen allerdings zufrieden. „Angesichts der Größe des Szenarios hatten alle eingesetzten Kräfte gut zu tun!“

 

                                                                                                                         Von Jens Vogelsang

  

 

Helfer des DRK übernehmen die Erstversorgung der Verletzten. (Foto: Feuerwehr)

       Anschließend folgt der „Abtransport ins Krankenhaus“. (Foto: Feuerwehr)

 Einige „Schüler“ werden mit der Drehleiter in Sicherheit gebracht. (Foto: Feuerwehr)