Chronik zum 125-jährigen Jubiläum des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck (Teil 6)Grobrand Fa Berg 08082000 b

Schweicheln-Bermbeck. Ein neues Jahrtausend ist angebrochen und die Feuerwehrleute blicken hoffnungsfroh in die Zukunft. Von den manchmal tragischen Einsätzen der nächsten Jahre und der Corona-Krise ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand etwas. Der Personalbestand der Feuerwehr Schweicheln-Bermbeck wächst - nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Jugendarbeit. Im Jahr 2002 vollzieht Gemeindebrandmeister Wolfgang Hackländer deshalb die taktische Aufwertung von der Löschgruppe zum Löschzug. Die Ausrüstung der Wehrleute wird in den nächsten Jahren laufend modernisiert und erweitert. Längst ist das alte Gerätehaus an der Herforder Straße für „Mannschaft und Gerät“ viel zu klein geworden und platzt sprichwörtlich aus allen Nähten. Am 10. November 2016 fällt der Gemeinderat deshalb eine wichtige Entscheidung: An einem neuen Standort wird ein neues Gerätehaus gebaut. Der 6. und letzte Teil der Chronik zum 125-jährigen Jubiläum des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck berichtet über die Feuerwehr-Ereignisse in den 2000er Jahren.

 

Anfang August 2000 brach in einer Lagerhalle des Entsorgungsunternehmens Berg ein Feuer aus. Die Flammen griffen auf die benachbarte Müllsortieranlage über und erfassten rund 800 Kubikmeter Plastikmüll aus den gelben Säcken. Eine schwarze Rauchsäule stieg am Dienstagnachmittag vom Firmengelände an der Dieselstraße im Industriegebiet Hiddenhausen in den Himmel. Einheiten aus Bünde, Herford, Löhne und Vlotho unterstützen die Feuerwehr  Hiddenhausen, sodass zeitweise rund 100 Feuerwehrleute gegen die Flammen ankämpften. Um die Löschwasserversorgung sicherzustellen, verlegten die Einsatzkräfte mehrere Schlauchleitungen über lange Wegstrecken zu den Gräften von Gut Bustedt. Schließlich wurde der Abfall mit zwei Baggern auf den Hof geräumt und dort abgelöscht. Im Dezember des gleichen Jahres löste ein Kellerbrand am Fischerpatt in Schweicheln-Bermbeck eine gefährliche Verpuffung aus. Fensterscheiben zersplitterten, Türen rissen aus den Angeln.

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Im August 2000 stehen beim Entsorgungsunternehmen Berg große Mengen Plastikmüll aus den gelben Säcken in Brand.

Die Feuerwehr bekämpft das Feuer mit Löschschaum.

 

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Der Abfall wird mit zwei Baggern auf den Hof geräumt und dort abgelöscht.

 

Während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hiddenhausen im Februar 2001 erhielt die Löschgruppe einen neuen Einsatzleitwagen 1 mit Funk und Fax auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinters. Die Aktiven übernahmen in den folgenden Monaten den weiteren Ausbau des Fahrzeugs in Eigenleistung. Neuartige Strahlrohre, sogenannte Hohlstrahlrohre, hielten Einzug. Sie sorgen für einen feinen Wassernebel, was zu einem besseren Löscherfolg führt. Die Westfälische Provinzial stellte den Feuerwehren in OWL im Jahr 2001 rund 800 Hohlstrahlrohre kostenlos zur Verfügung.

Von der Löschgruppe zum Löschzug

Bisher bildeten die Aktiven der Feuerwehr Schweicheln-Bermbeck eine Löschgruppe. Im Jahr 2002 erfolgte die taktische Aufwertung zum Löschzug. Gemeindebrandmeister Wolfgang Hackländer vollzog den Schritt am 15. Februar mit einer Urkunde. Die Einheit erfüllte schon länger die Voraussetzungen dafür. Ende des Jahres zählten 36 Aktive zur Einsatzabteilung und 26 Mitglieder zur Jugendfeuerwehr. Der Fuhrpark umfasste Einsatzleitwagen (ELW 1), Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25), Löschgruppenfahrzeug 16/12 (LF 16/12), Gerätewagen (GW) und Pulverlöschanhänger (P 250). Ein Löschzug besteht nach der Feuerwehrdienstvorschrift aus 22 Einsatzkräften, aufgeteilt in zwei Gruppen und den Zugtrupp. Werner Lohmeyer, jetzt Löschzugführer, bedankte sich in seinem Jahresbericht 2002 bei Rat und Verwaltung für das entgegengebrachte Vertrauen. „Unser gemeinsames Bestreben wird es sein, dem neuen Status gerecht zu werden.“     

Im April 2003 brannte am Roggenweg in Oetinghausen ein Fachwerk-Kotten. Am Ende blieb keine andere Möglichkeit, als den Wirtschaftsteil einzureißen, um das Feuer endgültig zu stoppen. Eine vierköpfige Familie verlor ihr Zuhause. Die Jugendfeuerwehr Schweicheln-Bermbeck feierte im Oktober des gleichen Jahres ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem Orientierungslauf. Zu dem spielerischen Kräftevergleich traten 16 befreundete Jugendfeuerwehrteams an.  Während des offiziellen Teils wurde die Bedeutung der Jugendarbeit deutlich: Seit der Gründung der Nachwuchsgruppe am 8. Oktober 1993 gab es bereits 14 Übertritte in die aktive Wehr zu verzeichnen. Als Ersatz für das mehr als 20 Jahre alte LF 16/12 erhielt der Löschzug ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF 20). Während der Jahreshauptversammlung im Februar 2004 wurde der Mercedes-Benz Atego mit Ziegler-Aufbau offiziell übergeben. Das Fahrzeug verfügt über eine umfangreiche Ausrüstung zur Brandbekämpfung und Technischen Hilfeleistung und ist darüber hinaus mit einer Seilwinde ausgerüstet.

Tag offene Tr 2004

„Kistenquerstapeln“ zum Tag der offenen Tür 2004 am Gerätehaus

 

Hiddenhauser Treff 28082004

Die Feuerwehr demonstriert beim Hiddenhauser Treff im August 2004, wie ein eingeklemmter Autofahrer patientengerecht gerettet wird.

(Die Veranstaltung fand bis zur Auflösung des Verkehrsvereins alle zwei Jahre statt.)

 

Am frühen Morgen des 18. Oktober 2004 schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl der Fleischerei Neumärker an der Löhner Straße im Ortsteil Hiddenhausen. Die Löschzüge Eilshausen, Schweicheln-Bermbeck und Enger sowie die Hauptamtliche Wache Herford kämpften gemeinsam gegen die Flammen. Einer der Bewohner, ein Sportschütze, hatte 300 Schuss Kleinkalibermunition in einem Stahlschrank auf dem Dachboden gelagert, die nun wegen der großen Hitze explodierte. Um die Feuerwehrleute nicht zu gefährden, ordnete Einsatzleiter Wolfgang Hackländer eine Unterbrechung der Löscharbeiten an. Am 17. März 2005 verhinderte die Feuerwehr Hiddenhausen erneut Schlimmeres. Auf dem Gelände der Tankstelle Hempelmann an der Bünder Straße brannte an diesem Nachmittag ein Omnibus im Motorraum. Auslaufender Kraftstoff hatte sich ebenfalls bereits entzündet. 60 Feuerwehrleute brachten die Lage schließlich unter Kontrolle. Nach heftigen Regenfällen hatte sich im August 2005 ein Acker in Bewegung gesetzt. Gehäckseltes Stroh verstopfte das Rohr eines Grabens. Mehr als 30 Kellerräume liefen  daraufhin im Schweichelner Wohnviertel  Kaiserweg, Hans-Böckler-Straße und Kantstraße mit Schlamm voll. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr unterstützten die Bewohner Freitagnacht und den gesamten Samstag hindurch bei den Aufräumarbeiten. Der „Tag der offenen Tür“ des Löschzugs, der in den zurückliegenden Jahren immer am ersten Juli-Wochenende stattfand, hatte zuletzt immer weniger Besucher angelockt. Deshalb veranstalteten die Aktiven im Dezember 2005 erstmals einen Weihnachtsmarkt am Gerätehaus, der das traditionelle Feuerwehrfest ersetzen sollte.

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Die Feuerwehrleute tragen rote Zipfelmützen und machen Werbung für den Weihnachtsmarkt,

der von 2005 – 2007 insgesamt dreimal am Gerätehaus stattfindet.


Am Abend des 20. Mai 2006 raste ein 15-jähriger Junge mit einem gestohlenen BMW über die Bünder Straße davon. Schließlich verlor er  am Ortseingang Eilshausen die Kontrolle über die schwere Limousine und prallte mit voller Wucht vor eine Imbiss-Gaststätte. Das Auto bohrte sich regelrecht in das Gebäude und zerriss dabei in zwei Teile. Beide Löschzüge der Großgemeinde rückten aus, um den Jungen mit hydraulischen Rettungsgeräten zu befreien. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

„Bürgerdienst“ und Oktoberfest

Am 1. August 2006 stieg Wolfgang Hackländer zum Kreisbrandmeister auf. Das brachte weitere personelle Veränderungen mit sich. Werner Lohmeyer leitete nun die Feuerwehr Hiddenhausen als Wehrführer und Rolf Kuhle übernahm das Stellvertreteramt. Neuer Leiter des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck wurde Nicholas Jost, dessen Stellvertreter Dieter Griechen. Im Mai 2007 fand am Gerätehaus an der Herforder Straße erstmals ein „Bürgerdienst“ zum Vorbeugenden Brandschutz statt. Die Bevölkerung hatte an diesem Tag unter anderem Gelegenheit, Feuerlöscher praktisch einzusetzen. Außerdem informierten die Wehrleute über die Gefahr einer Fettexplosion. Im Naturschutzgebiet Füllenbruch riss Anfang Januar 2008 eine 110.000-Volt- Hochspannungsleitung. Zwei Spaziergänger hatten wohl einen Schutzengel. Nur wenige Meter von ihnen entfernt krachte das Kabel funkensprühend zu Boden. Feuerwehr und Polizei sperrten das Gebiet weiträumig ab. 

 

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Beeindruckende Vorführung: Ein Fachmann der Westfalen Gas AG Münster zeigt im Oktober 2007,

was im Umgang mit Gasen und Gasflaschen zu beachten ist.

 

„Das Feuerwehrgerätehaus wird zum Wies’n Festzelt“: Unter diesem Motto veranstaltete der Löschzug am 18. Oktober 2008 erstmals ein Oktoberfest. Die weiß-blaue Riesenfete fand auf Anhieb großen Zuspruch. Im Jahr 2019 ging die mittlerweile 12. Neuauflage „über die Bühne“ und erneut waren hunderte Gäste bester Stimmung.  In den frühen Morgenstunden des 5. November 2008 stand das Strohlager eines Landwirts am Reiterweg in Flammen. Das Feuer entwickelte eine immense Strahlungswärme und drohte auf das Dach des benachbarten Pferdestalls, der zum Reitsportverein Hiddenhausen gehört, überzugreifen. Feuerwehr, Polizei und Anwohnern gelang es gerade noch rechtzeitig, die Rappen in Sicherheit zu bringen. Der Großbrand forderte die gesamte Feuerwehr Hiddenhausen bis zur Erschöpfung. Am Ende konnte der Stall gehalten werden; dafür war der Schober samt den  eingelagerten Strohvorräten nicht mehr zu retten. Anfang Januar 2009 donnerte ein Lastzug, der mit einem leeren Kühlcontainer beladen war, vor einen Querträger der Eisenbahnunterführung Herforder  Straße/ B 239. Der Fahrer – er blieb bei dem Unfall unverletzt - hatte zuvor offenbar die „automatische Höhenkontrolle“ missachtet. Durch die Wucht des Aufpralls waren Zugmaschine und Auflieger in Schräglage geraten. Mitarbeiter eines Metallbauunternehmens leisteten im Rahmen der Bergung Hilfe und versuchten  den verkeilten Container mit Hilfe eines Schweißgerätes freizubekommen;  doch dabei geriet die Dämmschicht in Brand. Die erst jetzt herbeigerufene Feuerwehr löschte schließlich die Flammen und sicherte die weiteren Bergungsarbeiten.

 

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Ein LKW-Fahrer missachtet am 8. Januar 2009 die „automatische Höhenkontrolle“ und kracht vor einen Querträger

der Bahnunterführung Herforder Straße/ B 239. Während der Bergung gerät die Dämmschicht des Kühlcontainers in Brand.

Die Feuerwehr rückt an und verhindert Schlimmeres.

 

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Vereinter Löschangriff auf einem verwaisten landwirtschaftlichen Anwesen an der Bünder Straße,

wo im Juni 2009 ein Nebengebäude in Flammen steht.

 

Am Abend des 3. Februar 2010 ereignete sich im Schwimmbad der Evangelischen Jugendhilfe auf dem Eickhofgelände ein Unglück, bei dem sich elf Teilnehmerinnen einer Sportgruppe leichte Verletzungen zuzogen. Die Frauen erlitten Reizungen der Atemwege und der Augen. Sie wurden im nahen Gerätehaus des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck versorgt und anschließend vom Rettungsdienst abtransportiert. Ursache für den Zwischenfall war offensichtlich eine Überchlorung des Wassers. Ein Grillabend endete im Frühsommer 2011 für ein Rentnerehepaar aus Oetinghausen in der Beinahe-Katastrophe. Ein defektes Gas-Grillgerät hatte zunächst das Carport neben dem schmucken Bungalow am Geranienweg in Brand gesetzt. Eine Propangasflasche zerknallte. Die Flammen erfassten schließend den gesamten Dachstuhl. Beide Löschzüge der Großgemeinde rückten an. Sie konnten am Ende nicht verhindern, dass am Gebäude ein beträchtlicher Sachschaden entstand. Die Bewohner blieben unverletzt und hatten am Ende Glück im Unglück. Auf dem Gelände der Recyclingfirma Tönsmeier in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) wütete am 1. Juli 2011 ein gewaltiger Großbrand. Um das Feuer in den Griff zu bekommen, forderte die Einsatzleitung Verstärkung aus der gesamten Region an. Einsatzkräfte des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck rückten ebenfalls aus, um die Löscharbeiten zu unterstützen.  Auf der Herforder Straße/ B 239 ereignete sich Anfang August 2011 ein tragischer Verkehrsunfall. Ein Familienvater starb in den Trümmern seines Autos, nachdem er mit einem Lastwagen kollidiert war. Fünf weitere Familienmitglieder, die mit im Unfallwagen saßen, trugen zum Teil schwere Verletzungen davon.

 

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Ein Kleinwagen liegt auf dem Dach. Glücklicherweise handelt es sich nur um eine Übung, die

im Mai 2010 an der Bärenschlucht stattfindet.

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Ausflug zum Institut der Feuerwehr in Münster vom 15. bis 16. Mai 2010: Auf dem Außengelände im Stadtteil Handorf werden

realistisch nachgestellte Einsatzszenarien „durchgespielt“.

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Der befreundete Löschzug Lintel (Rheda-Wiedenbrück) ist im Mai 2011 zu Gast in Hiddenhausen.

Auf dem Gelände der Brauerei findet eine gemeinsame Übung statt.

 

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ABC-Einsatz auf dem Gelände der Firma Peter-Lacke am 5. April 2012.

Am Ende sind keine giftigen Stoffe ausgetreten und die Feuerwehr gibt Entwarnung.

 

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Im Mai 2012 endet für einen Volvo-Fahrer die Reise auf der Lippinghauser Straße. Die Feuerwehr rückt an und löscht den Motorbrand.

 

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Ein Gartenhaus steht am 8. Oktober 2013 an der Heinestraße lichterloh in Flammen.

Der Löschzug ist schnell zur Stelle und verhindert, dass der Brand auf das Wohnhaus übergreift. 

 

Beschluss des Gemeinderates: Neues Gerätehaus an neuem Standort

Neun Jahre leitete Werner Lohmeyer die Feuerwehr Hiddenhausen. Im Juni 2015 wechselte der altgediente Feuerwehrmann aus beruflichen Gründen in die Ehrenabteilung. Mario Daume übernahm das Amt des Wehrführers, wodurch sich gleichzeitig ein Generationswechsel vollzog.

Am 10. November 2016 fiel zweifellos eine besonders wichtige Entscheidung in der Geschichte des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck.  An jenem Donnerstagabend  beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass an einem neuen Standort ein neues Gerätehaus gebaut werden soll. Die Sanierung und Erweiterung des alten „Spritzenhauses“ hätte bei langfristiger Betrachtung wirtschaftlich keinen Sinn gemacht,  so die einhellige Meinung, die aus allen Fraktionen zu hören war.  Der Katastrophenschutz ist Ländersache: So erhielt die Feuerwehr Hiddenhausen im Sommer 2017 ein Löschgruppenfahrzeug 20 für den Katastrophenschutz (LF 20 KatS), das mittlerweile in Schweicheln-Bermbeck stationiert ist. Eine leistungsstarke Tragkraftspritze zählt zur Ausrüstung und ein Teil des Schlauchmaterials liegt zusammengekuppelt im Heck. Zwei Einsatzkräfte können somit eine Schlauchleitung verlegen, während das Fahrzeug langsam voranfährt.

Im Juli 2017 wechselte die Führung des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck. Torge Brüning übernahm die Leitung von Nicholas Jost. Als Stellvertreter erhielten Jan Hendrik Pieper und Fabian Stadelmann ihre Ernennungsurkunden. Am Samstag, 12. August 2017 legte Kreisbrandmeister Bernd Kröger in der Kreisleitstelle symbolisch „den Schalter um“. Damit begann das Zeitalter des Digitalfunks. Ende des Monats reiste eine Feuerwehrabordnung ins bayerische Hof, um den neuen Gerätewagen Logistik 1 (GW-L 1) des Löschzugs vom Aufbauhersteller Junghanns abzuholen. Auf der Ladefläche des MAN haben sechs Rollwagen Platz, die individuell beladen sind. Sie können mit der leistungsstarken hydraulischen Ladebordwand am Heck sicher auf- und abgeladen werden. Das Fahrzeug ist dadurch ausgesprochen praktisch und erleichtert die Arbeit an der Einsatzstelle.

 

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Ausgerechnet im Becken der alten Kläranlage Schweicheln-Bermbeck ist dieser Schwan im Mai 2016 gelandet.

Feuerwehrleute fangen den großen Vogel ein und übergeben ihn dem Tierschutz.

 

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Am frühen Morgen des 5. August 2016 werden die beiden Löschzüge der Gemeinde zu einem Wohnhausbrand am

Gutsweg im Ortsteil Hiddenhausen gerufen. Als die ersten Kräfte eintreffen, schlagen die Flammen bereits aus dem Dachstuhl.

 

Auf der Herforder Straße/ B 239 geriet im September 2017 ein 58-jähriger Mann mit seinem PKW in den Gegenverkehr, wo er frontal mit einem Lastzug zusammenprallte. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Im Sommer 2018 sorgte eine Serie von Brandstiftungen in der Gemeinde Hiddenhausen für Unruhe. Alleine drei Mal traf es den Obsthof Otte. Zuletzt brannten am späten Abend des 25. Juli 2018 rund 60 Strohballen, die das Unternehmen eigentlich für die nächste Erdbeersaison verwenden wollte. In Herford sorgte Anfang April 2019 ein Großbrand für Aufsehen, der im fünften Obergeschoss des „Hochhauses“ am Lübbertor ausgebrochen war. Eine Gruppe von Atemschutzgeräteträgern der Feuerwehr Schweicheln-Bermbeck unterstützte die Löscharbeiten, die sich bis in den nächsten Tag hinzogen. Am 25. Mai 2019 überreichte Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer symbolisch den Schlüssel für das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF 20), das ein 29 Jahre altes Tanklöschfahrzeug ersetzte. Seitdem verfügt der Löschzug  Schweicheln-Bermbeck über zwei identische HLF 20, die sowohl für die Brandbekämpfung, als auch die Technische Hilfe ausgerüstet sind. Im Frühjahr 2019 stand der Vorbeugende Brandschutz im Mittelpunkt. Auf dem Feuerwehrgelände an der Herforder Straße waren die Gäste zum Mitmachen aufgefordert. Sie bekämpften am „Firetrainer“ Übungsbrände mit dem Feuerlöscher und lernten die Personenrettung mit der Wärmebildkamera kennen.

 

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Der Löschzug rückt im März 2019 nach Münster aus, um einen Tag lang in der Übungshalle des Instituts

der Feuerwehr zu trainieren. Sie ist eine der größten ihrer Art in Europa.

 

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Beim „Feuerwehrthementag“ im Mai 2019 lernen die Besucher den praktischen Umgang mit dem Feuerlöscher kennen.

 

Am Sonntagmorgen, 29. September 2019 ereignete sich am Krummen Weg in Eilshausen  ein tragischer Wohnungsbrand, bei dem ein 33-jähriger Mann ums Leben kam.  Die Feuerwehr hatte keine Chance,  ihn zu retten. Bei ihrem Eintreffen brannte das Schlafzimmer im Obergeschoss bereits lichterloh. Für Edeka-Kirschke nahm das Weihnachtsgeschäft 2019 ein abruptes Ende. In der Nacht zum 23. Dezember brannte in dem Lebensmittelmarkt an der Herforder Straße eine Kühltruhe. Die Feuerwehr Hiddenhausen griff sofort ein. Allerdings verteilte sich der Ruß im gesamten Verkaufsraum. Der Geschäftsinhaberin blieb keine andere Möglichkeit, als den Markt  aufwendig zu sanieren und solange geschlossen zu halten. Auf der Bünder Straße in Eilshausen geriet am frühen Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertags 2019 ein Autofahrer in den Gegenverkehr. Der VW Golf des 23-Jährigen stieß mit einem Peugeot zusammen, in dem vier junge Leute saßen. Zwei Männer überlebten den Unfall nicht. Drei weitere Fahrzeuginsassen erlitten zum Teil schwerste Verletzungen. Der Aufprall war so heftig, dass der Volkswagen in zwei Teile zerriss. Den Ersthelfern und Rettungskräften boten sich schlimme Bilder.

Corona und kein Ende

Anfang März 2020 stellte der Löschzug Schweicheln-Bermbeck - erstmals seit dem 2. Weltkrieg - seinen Übungs- und Ausbildungsbetrieb ein, weil sich das Corona-Virus rasend schnell auf der gesamten Welt verbreitete. Mit der Maßnahme, die alle Feuerwehren im Kreisgebiet betraf,  sollte der Ausfall ganzer Einheiten verhindert werden. Kreisbrandmeister Bernd Kröger hielt diesen Schritt angesichts der stetig steigenden Infektionsgefahr für notwendig.

Ein seit langer Zeit schwelender Familienstreit endete in Oetinghausen im April 2020 in der Katastrophe. Zuvor hatte ein 67-jähriger Mann im Keller des Wohnhauses an der Holtstraße mit Benzin und Feuer hantiert. Es kam zu einer heftigen Verpuffung. Der Rentner und ein 25-Jähriger starben.  Die Druckwelle war so heftig, dass eine der Außenmauern auf der kompletten Gebäudelänge wegriss. Das Baufachberaterteam des THW-Ortsverbandes Herford unterstützte die Feuerwehr Hiddenhausen. Nur 13 Tage später stand im benachbarten Eilshausen der Dachstuhl eines Wohnhauses an der Gärtnerstraße in Flammen und im November 2020 zerstörte ein weiterer Großbrand die ehemalige Kitty-Bar an der Herforder Straße/ B 239. In beiden Fällen kam glücklicherweise niemand zu Schaden.

 

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Im April 2020 verliert eine Familie ihr Zuhause am Gärtnerweg in Eilshausen. Als die Feuerwehr

am späten Abend vor Ort eintrifft, ist ein Innenangriff schon nicht mehr möglich. Das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet.

 

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Am 19. November 2020 wird die ehemalige Kitty-Bar an der Herforder Straße/ B 239 ein Raub der Flammen.

 

Am 20. November 2020 versammelten sich Vertreter der Gemeinde, Feuerwehr und des Unternehmens Archimedes auf dem Areal an der Bahnhofstraße/ Ecke Schweichelner Straße. Bürgermeister Andreas Hüffmann, Wehrführer Mario Daume und Löschzugführer Torge Brüning nahmen gemeinsam den symbolischen ersten Spatenstich für das neue Geräthaus des Löschzugs vor. In den folgenden Monaten entstand für knapp 3,4 Millionen Euro ein moderner Feuerwehrfunktionsbau und zukunftsweisender Ausbildungsstandort, der im März 2022 bezogen wurde.

Über 125 Jahre hinweg haben sich Bürger/innen ehrenamtlich in der Feuerwehr Schweicheln-Bermbeck engagiert und uneigennützig Dienst am Nächsten geleistet. Ob das auch in den nächsten Jahrzehnten gelingen wird, kann niemand vorhersagen. Die Vorzeichen stehen allerdings gut: Der Löschzug ist personell stark aufgestellt und verfügt über eine hervorragende Ausrüstung samt modernem Gerätehaus.

                                                                                                                                                   -Vo-

 

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Torge Brüning (Mitte), Fabian Stadelmann (l) und Jan Hendrik Pieper leiten den Löschzug Schweicheln-Bermbeck seit dem Jahr 2017.

 

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Die Mitglieder des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck vor dem neuen Gerätehaus im März 2022.


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Eine gute Nachwuchsarbeit ist wichtig, damit der Brandschutz auch künftig sichergestellt ist. 

 

Einladung zum Tag der offenen Tür am 4. Juni 2022 ab 14 Uhr: