Bild11Am Donnerstag, dem 02.05. waren alle Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren und deren Eltern am Gerätehaus in Eilshausen zu einem Schnuppertag für die Kinderfeuerwehr eingeladen. Dieses Angebot wurde von rund 40 Kindern an dem warmen Frühlingsnachmittag sehr gut angenommen. An diesem Tag stand der Spiel- und Spaßfaktor in dem Vordergrund. Um einen kleinen Überblick über die Möglichkeiten einer Kinderfeuerwehr zu bekommen, wurden auf dem Hinterhof der „neuen“ Fahrzeughalle sechs Stationen aufgebaut.

 

An der ersten Station wurden den Kindern und den Erwachsenen die aktuelle Feuerwehrkleidung präsentiert und erklärt. Einige, vorrangig die Erwachsenen, hatten die Gelegenheit genutzt, um einmal eine Schutzjacke anzuprobieren. Das solch eine Jacke nicht gerade ein Leichtgewicht ist, konnten sie an ihren eigenen Körpern spüren. Sie waren beeindruckt, wie schwer allein die Jacke war. Weitere Anerkennung bekam das Feuerwehrteam, als sie hörten, dass die anderen Kleidungsstücke und Geräte noch dazukommen würden.

An einer weiteren Station war die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung (BE/BA) vertreten. Hier erfuhren die Kids kindgerecht, unter anderem, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit ein Feuer brennt und wie sie sich verhalten sollten, wenn ein Feueralarm ausgelöst wurde. Zur Veranschaulichung wurde ein Feuerwehrbedientaster mit einer funktionierenden Sirene aufgestellt. Zwar wurde der Stand zahlreich besucht, jedoch aus einem ganz anderen Grund. Während der gesamten Veranstaltung konnte man diese Sirene im Hinterhof der neuen Fahrzeughalle hören. Man konnte meinen, ganz Hiddenhausen steht in Flammen. Solange es den Kids jedoch Spaß machen würde, war das nicht so schlimm. Auch der Versuch, die Sirene für zu mindestens eine kurze Zeit verstummen zu lassen, wurde der Taster mit der Klappe abgeschlossen. Dies hielt aber nicht lange. Die Kids hatten Mittel und Wege gefunden diese zu öffnen und schließlich doch zum Läuten zu bringen.

Direkt daneben befand sich am Seitenrand von dem Hof eine Kiste mit Kinderfeuerwehrhelmen. Wer wollte, konnte einen aufsetzten und so über das gesamte Gelände laufen. Diesen konnte man aber auch für die Bobbycar-Station gut gebrauchen. Safty first. Eine mit Kreide aufgemalter Strecke konnten die Kids abfahren und um die Wette fahren.

Fuhr man dann über die Ziellinie, durften die kleinen Kinder in ein echtes Feuerwehrauto steigen. Für sie ist so ein Fahrzeug immer etwas Besonderes. Außerdem, wann haben sie schon mal die Möglichkeit in einem solchen Auto zu sitzen. Auch wenn sie noch nicht einmal übers Lenkrad schauen konnten, hinter dem Lenkrad oder auf dem Beifahrersitz konnten sie dennoch einmal Platz nehmen, um zu ihren imaginären Einsätzen fahren zu können. Für die Erwachsenen stand die Technik im Vordergrund. Hatten die Eltern Fragen, konnten diese beantwortet werden. Natürlich musste auch das Blaulicht und das Martinshorn einmal ausprobiert werden.

Wer es jedoch ein bisschen ruhiger angehen wollte, der ging zu einem Tisch, auf dem ein paar Malstifte und Ausmalbilder lagen. Hier konnten die Kids ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Da es an diesem Nachmittag warm war, musste natürlich auch eine Abkühlung her. Was wäre das für eine Feuerwehr, wenn hier nicht mit Wasser gespielt werden würde. Mit einer mit Wasser gefüllten Kübelspritze mussten die Kids Plastikbecher von einem Tisch abschießen. Während ein Kind das Wasser aus der Kübelspritze in den Schlauch pumpte, zielte ein anderes Kind auf die Becher und schoss diese ab. Waren alle Becher getroffen so wurde gewechselt. Hier konnten die Kinder lernen, was Teamwork ist.

Während die Kinder an den Stationen Spaß hatten, konnten sich die Eltern bei der Kinderfeuerwehrwartin Melanie Furchert und deren Stellvertreterin Silke Drömert, beide Erzieherin in der Kita Taka-Tuka-Land in Hiddenhausen-Lippinghausen, über die Kinderfeuerwehr informieren und wenn sie wollten, schon einmal einen Aufnahmeantrag mitnehmen und ausfüllen. Maximal 25 Kinder kann die Kinderfeuerwehr aus ganz Hiddenhausen aufnehmen. Zwar sind die Erzieherinnen schon aus Berufswegen den Umgang mit so vielen Kids gewöhnt, können sich aber nicht immer um alle auf einmal kümmern. Wie bei der Jugendfeuerwehr, werden auch hier insgesamt fünf Betreuer aus den beiden Löschzügen der Großgemeinde zur Unterstützung bereitstehen. Hier handelt es sich meistens um junge Feuerwehrfrauen, die auch aktiv dabei sind und das nötige Fachwissen mitbringen. Für den Wehrführer und seine Stellvertreter ist die pädagogische Qualifikation für die Leitung und die Betreuer der Kinderfeuerwehr besonders wichtig, da die Mitglieder der Kinderfeuerwehr deutlich jünger sind als die Mitglieder der Jugendfeuerwehr.  „In der Kinderfeuerwehr sollen vor allem Gemeinschaft, Zusammenhalt und Spaß im Vordergrund stehen!“ sind sich der Wehrführer Mario Daume und die designierte Kinderfeuerwehrwartin Melanie Furchert einig.  Aber auch wichtige Feuerwehrthemen wie die Brandschutzerziehung stehen auf dem Dienstplan.  Der erste offizielle Dienst ist für Donnerstag, 05.09.2024, geplant. Danach trifft sich die Kinderfeuerwehr regelmäßig einmal im Monat jeweils donnerstags.

Warum wurde eine Kinderfeuerwehr gegründet?

Seit einigen Jahren gibt es im BHKG (Brand-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetzt) des Landes NRW die Möglichkeit, Kindergruppen in der Feuerwehr zu gründen. Einige Kommunen im Kreis Herford haben diese Möglichkeit schon genutzt. Den Gedanken, eine Kinderfeuerwehr einzurichten gab es bei der Leitung der Feuerwehr Hiddenhausen schon seit einiger Zeit, zumal es auch in Hiddenhausen vermehrt Anfragen gab. Bisher mussten diese leider abgelehnt werden, da für die Betreuung der Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren in der Feuerwehr nicht das geeignete Personal zur Verfügung stand.

Zufällig kam bei einem Besuch der Kita Taka-Tuka-Land im letzten Jahr das Gespräch zwischen dem BE/BA-Team und den beiden Betreuerinnen auf das Thema Kinderfeuerwehr. Nachdem das BE/BA-Team vom „Fachkräftemangel“ im pädagogischen Bereich berichtet hatte, war das Interesse der beiden Betreuerinnen geweckt. Schon beim Kennenlerngespräch mit der Wehrführung stellte man fest, dass die Chemie stimmte und so nahm das Projekt „Kinderfeuerwehr“ Fahrt auf.

 

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Station 1:

Linkes Bild: An dieser Station erklärt Lukas Rottmann (LZ Eilshausen) den Kindern die Atemschutzmaske. Unterstützung bekommt er von Alissa Fischer links im Rechten Bild zu sehen. Sie stellt eine Atemschutzhaube vor, die von jeder Person getragen werden kann. Findet die Feuerwehr eine Person in einer verrauchten Umgebung, kann diese von einer Person aufgesetzt werden, die keine Atemschutzgeräte tragen darf. Sie bietet dieser Person einen zeitlich begrenzten Schutz vor den Atemgiften und kann ohne Probleme selbstständig durch einen verrauchten Bereich gehen.

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Welches Kind hat schon mal die Möglichkeit eine echte Feuerwehrfrau in voller Montur zu sehen? Für die Kleinen war das ein echtes Erlebnis. Sarah-Jane Rainey (Betreuerin aus Eilshausen) zog bei starker Hitze ihre komplette Ausrüstung an. Für die Kleinen war das sehr aufregend.

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Station 2: Brandschutzerziehung / Brandschutzaufklärung

Anja Rainey, BE/BA-Beauftragte ist demnächst eine von den fünf Betreuerinnen in der Kinderfeuerwehr. Das passt gut, da dieses Thema auch eine kleine Rolle spielen wird.

 

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Das Lieblingsspielzeug der Kids an diesem Tag. Dieser Feuerwehrbedientaster mit einer funktionierenden Sirene lief den ganzen Tag pausenlos.

 

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Station 3: Bobbycar-Rennen. Das sind die Flitzer, mit denen die Kids um die Wette fahren können. Vorraussetzung ist natürlich ein geeigneter Feuerwehrhelm.

 

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Station 4: Ein echtes Feuerwehrauto - hier konnten die Kids ein Feuwehrauto von innen anschauen und eigene kleine imagiäre Einsätze fahren. Dies war neben der Sirene von der BE/BA das zweite große Highlight. 

 

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Während für die kleinen im Fahrzeug Spiel und Spaß angesagt war, befassten sich die Eltern mit der Technik, die in solch einem Fahrzeug steckt. Nicholas Jost,stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Hiddenhausenerklärt auf diesem die Besonderheiten eines Strahlrohres.

 

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Station 5: Malstation. Bei so vielen tollen Attaktionen brauchen die Kinder auch mal eine kleine Auszeit. Hier können die Kids Bilder ausmalen. Bernd Gante, stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Hiddenhausen und Löschzugführer des Löschzuges Eilhausen, begutachtet die kleinen Meisterwerke.

 

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Diese Personen dürfen auch nicht fehlen. Von links nach rechts: Mario Daume, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Hiddenhausen, Melanie Furchert Kinderfeuerwehrwartin und Erzieherin (Mitte) und Silke Drömert (Rechts im Bild) auch Erzieherin. An diesem Stand konnten sich die Eltern über diese neue Abteilung informieren.  

 

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Eines von vielen Informationsgesprächen zwischen den Erzieherinnen und den Eltern

 

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Hier ein kleiner Eindruck von der gut besuchte Veransntaltung. Es war ein wunderschöner warmer Sommertag.

 

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Dieses Bild sagt alles. Hier hatte nicht nur der Kleine sehr viel Spaß.