„Tag der offenen Tür“ beim Löschzug Schweicheln-Bermbeck
Hiddenhausen. Der Brandschutz wird in der Gemeinde Hiddenhausen ausschließlich durch ehrenamtliche Feuerwehrleute sichergestellt. Am vergangenen Samstag (15.06.2024) hatte der Löschzug Schweicheln-Bermbeck seine Türen geöffnet. Viele Bürger, hauptsächlich Familien mit Kindern, nutzten die Gelegenheit, um mehr über die Arbeit der Brandschützer zu erfahren.
Direkt neben dem Gerätehaus an der Bahnhofstraße „brennt eine Wiese“. Mit Blaulicht und Martinshorn rückt das Hilfeleistungslöschfahrzeug an. Stellvertretender Jugendwart Hendrik Geesmann teilt die Mannschaft der Jugendfeuerwehr ein. Lola (14) und Romi (12) nehmen als Angriffstrupp das erste Rohr vor. Währenddessen kümmern sich Bennett (11) und David (15) und den Aufbau der Wasserversorgung. Schließlich strömt das Wasser aus drei Hohlstrahlrohren und nach kurzer Zeit ist der angenommene Flächenbrand gelöscht. Vom Publikum bekommt der Feuerwehrnachwuchs Applaus für die gelungene Schauübung beim „Tag der offenen Tür“.
Kleine und große Gäste sind am „Firetrainer“ im Löscheinsatz.
Flammen mit dem Übungsfeuerlöscher bekämpft
Am „Firetrainer“, einer mobilen Brandsimulationsanlage, sind die Gäste zum Mitmachen aufgefordert. Handfeuerlöscher seien eine sinnvolle Sicherheitseinrichtung, um einen Entstehungsbrand zu löschen, sagt Feuerwehrmann Jan-Frederic Clemm. „Für den Hausgebrauch empfiehlt sich ein Schaumlöscher, der für feste und flüssige Stoffe (Brandklassen A und B) geeignet ist.“ Für brennendes Speisefett gebe es spezielle Fettbrandlöscher (Brandklasse F). Clemm warnt die Bürger: „Ein derartiger Fettbrand darf auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden, da es sonst zur Fettexplosion kommt.“ Die Gäste zeigen sich interessiert, greifen zu den bereitstehenden Übungsfeuerlöschern und bekämpfen die Flammen, die an der Simulationsanlage immer wieder auflodern. Die Feuerwehr warnt zudem vor den Gefahren, die von Druckgasbehältern im Brandfall ausgehen. In einem Sicherheitsgefäß des „Firetrainers“ lassen sie eine Spraydose mit einem ohrenbetäubenden Knall zerbersten. Ein Feuerwehrmann zeigt sich in persönlicher Schutzausrüstung. Sie besteht aus Jacke und Überhose mit Kniepolstern, Stiefeln, Helm, Handschuhen, Atemschutzgerät, Feuerwehrleine und Wärmebildkamera. Rund 25 Kilogramm an Gewicht sind so zusammengekommen. „Körperliche Fitness ist deshalb wichtig“, um im Innenangriff ein Feuer zu löschen, erklärt stellvertretender Löschzugführer Fabian Stadelmann dem Publikum.
Die Jugendfeuerwehr verkauft Zuckerwatte: (v.l.) Mailo (11), Ole (11), Robin (13), Nino (14), Bennett (11), Niklas (10) und Zoe (11).
Modernes Gerätehaus besichtigt
Am Standort Schweicheln-Bermbeck sind unter anderem zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge stationiert. Die umfangreiche Ausrüstung eines solchen HLF ist für die Brandbekämpfung und die Technische Hilfe ausgelegt. „Von solch moderner Technik hätten wir früher nur träumen können“, meint Dieter Pokroppa (80), der früher in der Feuerwehr Bad Salzuflen aktiv war und in den 1960er Jahren mit einem Löschgruppenfahrzeug 8 der Marke Opel-Blitz ausrückte. Enkel Nino (14) führt die Feuerwehrtradition fort. Er gehört zur Mannschaft der Jugendfeuerwehr Schweicheln-Bermbeck, die beim „Tag der offenen Tür“ nicht nur Löschübungen zeigt, sondern auch Zuckerwatte und Popcorn verkauft. In der Fahrzeughalle steht der Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) im Blickpunkt, der erst kürzlich in Dienst gestellt wurde. Gerade haben Maria Kröger und Sebastian Eckhardt in dem neuen Fahrzeug Platz genommen und lassen sich die ausgefeilte Kommunikationstechnik erklären. „Am Dienstag ist das Auto im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft in Dortmund im Einsatz“, sagt Magnus Mattern, Mitglied der ELW-Gruppe.
Löschzugführer Torge Brüning führt die Besuchergruppen derweil durch das Gerätehaus. Der moderne Funktionsbau an der Bahnhofstraße – er wurde erst vor zwei Jahren eingeweiht - verfügt auf zwei Etagen über Schulungs-, Lager- und Büroräume. „Kommt es zu einer größeren Unwetterlage, dann tritt die Örtliche Einsatzleitung im Gerätehaus zusammen, um die Einsätze im Gemeindegebiet von hier aus per Computer zu koordinieren“, sagt Brüning. Währenddessen vergnügen sich die kleinen Gäste auf zwei Hüpfburgen, die in einer der Fahrzeughallen aufgebaut sind.
Mittlerweile zählt der Löschzug 62 Aktive. Eine gute Jugendarbeit hat mit dazu beigetragen, dass die Mitgliederzahl gestiegen ist, erklärt Brüning. Samira (17) und Nele (17) sind bereits bei den Dienstabenden der Aktiven mit dabei und wechseln demnächst aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung.
Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Henry (4) sitzt am Steuer des Hilfeleistungslöschfahrzeugs. Für ihn steht bereits fest: „Ich will später einmal Feuerwehrmann werden!“
(v.l.) Amelie (11), Damian (6), Leonie (7) und Louis (9) erkunden die große Fahrerkabine des Gerätewagen-Logistik.
Löschzugführer Torge Brüning (l) ist zufrieden. Zahlreiche Besucher informieren sich über die Arbeit der Feuerwehr.
„Von solch einer modernen Ausrüstung hätten wir früher nur geträumt“, sagt Dieter Pokroppa (Mitte), der seit mittlerweile 20 Jahren Mitglied der Feuerwehrehrenabteilung ist.
Die Spannung steigt: Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr rückt aus, um einen „Flächenbrand“ zu löschen.
Stellv. Jugendwart Hendrik Geesmann (r) teilt die Mannschaft ein.
Romi und Lola (vorne v.l.) haben das erste Rohr vorgenommen.
Gemeinsam mit Miguel, Levin, Bennett und David löschen sie einen angenommenen Flächenbrand.
Nele (4) und Papa Dennis übernehmen gemeinsam die Löscharbeiten am „Firetrainer“.
Ein Feuerwehrmann demonstriert die persönliche Schutzkleidung für den Innenangriff.
Jan-Frederic Clemm (vorne kniend) zeigt, wie ein Feuerlöscher in Betrieb genommen wird.
Maria Kröger und Sebastian Eckhardt haben im Einsatzleitwagen Platz genommen.
(v.l.) Drees Beckmann und Magnus Mattern erklären die moderne Technik.
Die Jugendfeuerwehr verkauft Popcorn und …
… Zuckerwatte.
Die kleinen Gäste vergnügen sich auf der Hüpfburg.