Feuerwehrleute beenden erfolgreich ihre Grundausbildung
Herford/Hiddenhausen/Vlotho. Über mehrere Wochen hinweg haben 27 Feuerwehrleute aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho die „Schulbank gedrückt“. Am Freitagabend (13.09.2024) endete ihre Grundausbildung mit mehreren praktischen Übungen, die auf dem Gelände des Gerätehauses Schweicheln-Bermbeck an der Bahnhofstraße stattfanden. Lehrgangsleiter Sven Detering (Vlotho) lobte die Leistungen der Prüflinge: „Alle haben mit Erfolg teilgenommen!“
Der Brandschutz in Hiddenhausen und Vlotho wird ausschließlich durch ehrenamtliche Feuerwehrleute sichergestellt. Die Ehrenamtlichen der Feuerwehr Herford unterstützen die Hauptamtliche Wache bei größeren Einsätzen und sind somit ebenfalls unverzichtbar.
„Die Ausbildung der freiwilligen Feuerwehrleute hat deshalb einen hohen Stellenwert“, betont Detering. „Sie müssen über ein umfangreiches Fachwissen verfügen und die Technik beherrschen.“ Die Grundausbildung ist entsprechend umfangreich. „Im Verlaufe von zwei Jahren durchlaufen die Feuerwehranwärter vier Lehrgangsabschnitte, die 160 Stunden in Theorie und Praxis umfassen“, erklärt Detering.
Ein „Arbeiter“ ist unter einer Mulde eingeklemmt und braucht dringend Hilfe, so die angenommene Lage während der praktischen Prüfung am Freitagabend. Die „Feuerwehr-Azubis“ sind mit Löschfahrzeug und Rüstwagen schnell vor Ort. Gruppenführer Alexander Schöneberg teilt seine Mannschaft ein: Angriffstruppführer Daimon Krohne (Herford) und Truppmann Nick Hentschel (Vlotho) leiten die Rettung des Mannes ein, während der Schlauchtrupp mit Daniel Toews (Hiddenhausen) und Jannis Hodge (Vlotho) das dafür erforderliche Material herbeischafft. Luca Dupré (Herford) und Nina Georg (Herford) bilden den Wassertrupp und sichern die Einsatzstelle ab. In der Zwischenzeit betreut Melder James O’Reilly (Vlotho) den „Verletzten“. Mit einem Hydraulikheber gelingt es den „Feuerwehr-Azubis“ schließlich, die Mulde um wenige Zentimeter anzuheben und die Übungspuppe darunter hervorzuziehen. Axel Freitag, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Herford, und Amtskollege Fabian Stadelmann (Hiddenhausen) haben die Prüflinge genau beobachtet. Sie sind mit dem Ablauf der Rettungsaktion zufrieden. „Die Gruppe hat alle erforderlichen Maßnahmen durchgeführt und dabei gut zusammengearbeitet“, sagt Freitag.
Ein „Arbeiter“ ist unter einer Mulde eingeklemmt. Mit einem Hydraulikheber gelingt es den Feuerwehranwärtern, ihn zu befreien.
Starker Lehrgang: 27 Feuerwehrleute aus Herford, Hiddenhausen u. Vlotho absolvieren mit Erfolg ihre Grundausbildung.
In den vergangenen zwei Jahren standen zahlreiche Unterrichtsstunden in Theorie und Praxis auf dem Stundenplan. Die Rechtsgrundlagen und eine Erste-Hilfe-Schulung bildeten die Schwerpunkte des ersten Abschnitts. Im zweiten Teil der Modulausbildung befassten sich die „Azubis“ unter anderem mit den Themen Retten und Selbstretten. Im folgenden Abschnitt wurde der Fokus auf die Grundlagen des Verbrennungsvorgangs, die Brandklassen und Wirkungsweisen der verschiedenen Löschmittel gelegt. Längst nicht jedes Feuer lässt sich nämlich mit Wasser löschen. Oftmals sind Schaum, Kohlendioxid oder Löschpulver die wirksameren Alternativen. Im praktischen Teil löschten die Anwärter mehrere fiktive Brände. Dazu nahmen sie C-Rohr, B-Rohr oder Schaumrohr vor. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Gefahren an der Einsatzstelle - angefangen von den Atemgiften, über die chemischen Stoffe bis zur Elektrizität. Die Technische Hilfe stand schließlich beim vierten und letzten Modul der Grundausbildung im Vordergrund. Dabei lernten die „Feuerwehr-Azubis“ die Grundlagen der Mechanik kennen.
Am Ende zogen Prüfer, Ausbilderteam und Schüler ein positives Fazit. „Alle haben gut mitgearbeitet und das Leistungsziel erreicht!“, so Axel Freitag und Fabian Stadelmann. Zuvor hatten die Lehrgangsteilnehmer bereits den theoretischen Teil absolviert und 20 Fragen beantwortet. Seit vielen Jahren führen die Feuerwehren Herford, Hiddenhausen und Vlotho die Modulausbildung gemeinsam durch. „Mit 27 Teilnehmern war das der bisher stärkste Jahrgang der Ausbildungsgemeinschaft“, freute sich Lehrgangsleiter Sven Detering. Und das Interesse am Feuerwehrehrenamt ist nach wie vor groß. In diesem Jahr haben 17 Feuerwehrleute ihre Grundausbildung begonnen, die am Mittwoch (11.09.2024) erfolgreich ihre Zwischenprüfung absolvierten.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Während der theoretischen Prüfung müssen 20 Fragen beantwortet werden.
Zahlreiche Löschfahrzeuge und Rüstwagen stehen für den praktischen Teil bereit.
Lehrgangsleiter Sven Detering (l) erörtert Gruppenführer Alexander Schöneberg die angenommene Lage.
Die Gruppe bekommt ihren Einsatzbefehl.
Der Angriffstrupp kümmert sich um die Rettung des Eingeklemmten.
Währenddessen sichert der Wassertrupp die Einsatzstelle und baut dazu ein Beleuchtungsstativ auf.
Der Schlauchtrupp bringt das erforderliche Material zur Geräteablage.
Zum Anheben der Mulde kommt auch ein pneumatisches Hebekissen zum Einsatz.
Das Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz und der Rüstwagen aus Vlotho sind angerückt.
Eine andere Gruppe demonstriert die Vorgehensweise bei einem „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“.
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Modul-2-Lehrgang: Während der praktischen Prüfung stehen die Aufgaben „Halten mit vorgelagertem Festpunkt“ (vorne) und „Selbstretten“ (hinten) auf dem Programm.
Die „Feuerwehr-Azubis“ bringen die 3-teilige Schiebleiter in Stellung.
Vornahme der 4-teiligen Steckleiter.
Die erfolgreichen Teilnehmer des Modul-2-Lehrgangs sind zum Gruppenfoto angetreten.